Die Provinz hat mehr zu bieten als die Reggia di Caserta mit Park und UNESCO-Prädikat: wunderschöne romanische Kirchen, Kultstatuen aus vorrömischer Zeit in Capua, in S. Maria Capua Vettere ein Amphitheater, in dem Spartacus zur Gladiatorenschule ging, sowie herrliche Wanderungen auf dem erloschenen Vulkan Roccamonfina und im Matesemassiv. Die Küste säumen kilometerlange Sandstrände und häßliche Bausünden. Im Hinterland locken die uralte Kulturlandschaft der Campania felix und mittelalterliche Städtchen. Mit eigenem Fahrzeug bewegt man sich viel freier.
WANDERN
Der Jagdleidenschaft Ferdinands IV. ist der Erhalt von 76 ha schönstem Steineichenwald auf einem Hügel, der sich nördlich an den Park der Reggia anschließt, zu verdanken. Vom World Wildlife Fund als Naturschutzgebiet betreut, ist der Besuch der Oasi di San Sivestro jeweils Sa., So im Rahmen einer geführten Wanderung (Dauer ca. 2 Std.) möglich. Vom höchsten Punkt genießt man einen herrlichen Blick über den Schlosspark auf den imposanten Gebäudekomplex der Reggia. Aus der Flanke dieses Hügels entspringt die künstlich angelegte Kaskade, welche die Becken, Brunnen und Kanäle des Parks mit Wasser speist. Eintritt 8 Euro, WWF-Mitglieder gratis. Via Giardini Reali 1bis (1 km von San Leucio in Richtung Castel Morrone), www.laghiandaia.info
Ausgedehnte Kastanienwälder überziehen die Hänge des Roccamonfina, eines seit der Antike erloschenen Vulkans. Im Frühjahr explodieren die Orchideen in einer wahren Blütenpracht. Lord Hamilton, der englische Botschafter am Hof von Neapel, war einer der ersten, die im 18. Jh. die wahre Natur des Berges erkannten. Im Aufbau ein Schichtvulkan wie der Vesuv, war der Monte Roccamonfina ursprünglich 3000 m hoch. Nach einer Serie heftiger Ausbrüche stürzte der Berg in sich zusammen und es bildete sich die Gipfelcaldera, aus der heute die Staukuppen des Monte S. Croce (1005 m) und des Monte Lattani (765 m) herausragen.Im Gebiet des Parco Regionale Roccamonfina sind eine Reihe von markierten Wanderwegen angelegt worden. Von Sessa Aurunca aus organisiert die engagierte Sektion der Umweltgruppe Legambiente jeden Sonntag Wanderungen.
Östlich des fruchtbaren Volturno-Tals (lat. vola torrens, schnell fließendes Wasser) bauen sich die Monti del Matese zu imposanter Größe auf, mit dem 2050 m hohen Monte Miletto als höchstem Gipfel. Das Matese-Massiv ist der Beginn des südlichen Apennins, über seine Gipfelkämme verläuft die Grenze zwischen Kampanien und Molise. Ausgedehnte Buchenwälder bedecken die Hänge, und jeden Sommer werden wie seit Urzeiten große Viehherden auf die saftigen Hochweiden getrieben. Wo die Samniten im unzugänglichen Karst den Römern ihre letzten Rückzugsgefechte lieferten, kann man heute herrlich wandern. Braunbären gibt es in den Wäldern keine mehr, aber über die Höhen streifen wieder Wolfsrudel und in den Felsen nisten Adler. 1999 ist der Parco Naturale Regionale del Matese eingerichtet worden.
• www.parcoregionaledelmatese.it, auf der Site auch Wander- und Unterkunftstipps.
• www.montidelmatese.it, unter dem Stichwort "itinerari" gibt es auch auf dieser privaten Site Wanderbeschreibungen.